Männer haben eine deutlich niedrigere durchschnittliche Lebenserwartung als Frauen. Bei heute geborenen Jungen sind das mit 77,5 Jahren gut 5 Jahre weniger. Dieser Unterschied ist auch durch ihr Verhalten bedingt: Männer gehen beruflich wie privat größere Risiken ein als Frauen, suchen mit Krankheits-symptomen oft zu spät einen Arzt auf, nehmen Angebote der primären Prävention und Krebsfrüherkennungsuntersuchungen seltener in Anspruch als Frauen.
Fünfmal die Woche 30 Minuten Sport
Und die Männer bewegen sich zu wenig. Nur 23 Prozent der Männer in Deutschland halten sich an die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation und sind fünfmal in der Woche 30 Minuten sportlich aktiv (Umfrage des Robert Koch-Instituts).
Regelmäßig hilft viel
Damit das anders wird, stellt das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) die Broschüre „Männer in Bewegung! Auswirkungen von körperlicher Aktivität auf die psychische Gesundheit bei Männern“ vor. „Wir wollen mit der Broschüre einen Einblick in die Vielfalt von Sport und Bewegung geben“, erklärte Professor Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln und Autor der Broschüre. „Männer sind beim Sport häufig in erster Linie leistungs- und wettkampforientiert, daher wollen wir den Blick vor allem auf Bewegungsmöglichkeiten im Alltag und erlebnisorientierte Sportarten lenken. Die häufige Annahme: ‚viel hilft viel’ ist falsch. Richtig ist: ‚Regelmäßig hilft viel’ – und zur Regelmäßigkeit gehören Spaß und Freude dazu. In diesem Sinne hoffe ich, dass möglichst viele Männer durch die Broschüre ‚in Bewegung kommen‘.“
Seriöse, fachlich neutrale Informationen
„Im Vergleich zu Frauen trinken Männer im Durchschnitt mehr Alkohol, rauchen mehr Zigaretten und ernähren sich ungesünder, erklärte Professor Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Hier liege ein großes Potential, die Lebenserwartung von Männern zu verbessern. Die BZgA hat ein Männergesundheitsportal entwickelt, in dem Männer ab 35 Jahren „seriöse und fachlich neutrale Informationen zu gesunden Verhaltensweisen wie Bewegung, Stressbewältigung oder Alkoholkonsum, zu einzelnen Erkrankungen und zu Möglichkeiten der Prävention erhalten“.