Im Herbst steigt die Zahl der Wildunfälle regelmäßig an. Die meisten Wildunfälle geschehen auf Landstraßen. Förster raten daher zu ganz besonderer Vorsicht. Doch wie reagiert man eigentlich bei Wildwechsel richtig und was muss man tun, wenn es trotz größter Vorsicht doch zu einem Unfall mit Haarwild kommt?
Einen drohenden Wildunfall richtig abwenden
- In waldreichen Gebieten und überall dort, wo Wildwechselschilder aufgestellt sind, das Tempo deutlich herabsetzen; bei schlechter Sicht oder Nässe können 80 km/h schon zu viel sein.
- Behalten Sie die Fahrbahnränder genau im Auge und beachten Sie den Sicherheitsabstand zum rechten Seitenstreifen.
- Wenn sich Wild auf der Straße befindet: Hupen und abblenden, damit es einen Fluchtweg finden kann.
- Rechnen Sie dabei stets mit mehreren Tieren, die die Fahrbahn nicht auf dem kürzesten Weg verlassen, sondern irritiert vor dem Wagen herlaufen.
- Bremsen Sie nur, wenn kein Auffahrunfall mit einem nachfolgenden Fahrzeug droht.
- Meistens ist es besser, den Kurs beizubehalten, als auszuweichen. Denn ein reflexartiges, unkontrolliertes Ausweichmanöver kann weitaus schlimmere Folgen haben als eine kontrollierte Kollision.
Richtiges Verhalten nach einem Wildunfall
- Warnweste anziehen und Unfallstelle mit Warnblinker und Warndreieck sichern.
- Benachrichtigen Sie die Polizei.
- Lassen Sie sich eine Wildbescheinigung vom zuständigen Förster oder Jagdpächter ausstellen.
- Machen Sie Fotos vom Unfallort, vom Tier und vom Fahrzeug. Dies ist hilfreich für eine schnelle Schadenbearbeitung.
Wer leistet bei Wildunfällen?
Viele Versicherer begrenzen ihre Leistungen nur auf das Haarwild nach § 2 des Bundesjagdgesetzes. Dazu gehören unter anderem Schwarz- und Rotwild sowie Hasen und Wildschweine, aber auch Luchse und Füchse. Bei Haus- und Nutztieren haftet der Tierhalter. Kann der Tierhalter nicht ermittelt werden, dann werden die Schäden entweder von der Vollkaskoversicherung übernommen oder müssen selbst getragen werden.