Rund zwei Milliarden Euro – so groß wird das Minus vermutet, das die Rentenkassen 2010 verzeichnen. Damit steht seit langem erstmals wieder ein Defizit ins Haus, da die Ausgaben stärker steigen als die Einnahmen, so der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Rentenversicherung (DRV), Alexander Gunkel.
Da die Rentenversicherung im vorigen Jahr jedoch mit einem Plus von rund 200 Millionen Euro Mehreinnahmen schloss, könne das Defizit durch diese Rücklagen ausgeglichen werden, teilte Gunkel in seinem Bericht an die Bundesvertreterversammlung mit, die in Frankfurt am Main tagte.
Was die Rentenbeiträge betrifft, sagte Gunkel, dass die Bundesregierung von einer langsamen wirtschaftlichen Entwicklung ausgehe, weshalb sich bis 2013 weiterhin der Beitragssatz von konstant 19,9 Prozent halten werde. Durch das derzeit heftig kritisierte Sparpaket der Bundesregierung werde sich eine mögliche Absenkung des Beitragssatzes, die nach der aktuellen Rechtslage im Jahr 2014 erfolgen könnte, zumindest verschieben, sagte Gunkel. Die Bundesregierung plant, die von ihr geleisteten Beitragszahlungen für Empfänger von Arbeitslosengeld II einzustellen, was Einnahmeausfälle von zwei Milliarden Euro zur Folge hat. Das führe dazu, dass Ende 2014 die Rücklage um acht Milliarden Euro geringer ausfalle als nach aktueller Vorausrechnung. Künftig müssten die Beitragszahler über höhere Beiträge und die Rentner über geringere Rentenanpassungen die Lücke in der Finanzierung schließen, kündigte Gunkel an.