Trotz Wirtschaftskrise wird es für die rund 20 Millionen Rentner in Deutschland keine Veränderung ihrer Bezüge geben. Die Renten-Schutzklausel von 2009 verhindert eine Kürzung.
Deutschlands Rentner müssen sich erneut mit einer Nullrunde abfinden. Wie das Bundesarbeitsministerium mitteilte, gibt es keine Rentenerhöhung, aber auch keine Kürzung – dank der im Sommer 2009 von CDU und SPD beschlossenen Renten-Schutzklausel.
Die Anhebung der Rentenzahlbeträge im Juli 2009 hatte wohl eher Seltenheitswert. Denn nach den Nullrunden der vorangegangenen Jahre stiegen die Renten im Osten um 3,4 Prozent und im Westen um 2,4 Prozent. Dies war der höchste Zuwachs seit den 1990ern. Doch nun folgt eine Rentenstagnation.
Während die Rentner sich 2009 über eine Erhöhung ihrer Bezüge freuen konnten, sah es für die Arbeitnehmer nicht so rosig aus. Die für die Rentenbezüge maßgeblichen Löhne und Gehälter sanken aufgrund des Konjunktureinbruchs 2009 erstmals seit 50 Jahren. Aber die Krise hat sich in den neuen Bundesländern im Gegensatz zu den alten nicht so stark ausgewirkt. Dort gab es einen Bruttolohnanstieg von 0,61 Prozent. Im Westen sanken die Bruttolöhne um 0,96 Prozent.
Die 2009 eingeführte Renten-Schutzklausel bewahrt die rund 20 Millionen Rentner vor einer Minderung ihrer Bezüge. Denn die Entwicklung der Renten ist neben dem Riester- und dem Nachhaltigkeitsfaktor auch bedingt durch die Bruttolohnänderung.
Ohne die Schutzklausel müssten die Rentner in Westdeutschland einer Kürzung der Bruttorenten von 2,10 Prozent und in Ostdeutschland von 0,54 Prozent entgegensehen. So wird die Anpassung der Rente insgesamt um 0,64 Prozent „abgedämpft“. Damit nicht jüngere Generationen die Last der Kürzungen tragen müssen, werden die abgewendeten Kürzungen in den kommenden Jahren auf mögliche Rentenerhöhungen angerechnet. Das heißt, die Erhöhungen werden halbiert, bis der Kürzungsumfang nachgeholt ist.